Reif für die Inseln: Muhu – Saaremaa – Hiiumaa
Die Stadt Pärnu verabschiedete sich mit 8 Grad Celsius und Regen, obwohl sie doch sehr schön ist. Mit dem Wind aus Nord/West ging es dem entgegen immer an der Küste entlang in Richtung Fähre nach Virtsu. Dabei habe ich bei Kulli entdeckt, dass Estland das „Jedermannsrecht“ hat und die Organisation RMK kostenlose Rast-, Grill- und Zeltplätze zur Verfügung stellt. Ich bin sehr begeistert von dem schönen Land. Auch geht es der Bevölkerung anscheinend wesentlich besser als den anderen baltischen Republiken. Sie fahren alle in noblen Karossen herum und die Straßen sind oftmals in sehr gutem Zustand.
Die Fähre In Virtsu fährt aller halben Stunden, so setze ich für 3,70 € über zur Insel „Muhu“. Diese ist recht übersichtlich und die 20 Kilometer sind schnell durch geradelt. Ich verbringe eine Nacht in Koguva für 6,50 € im Zelt, kann aber für den Preis im Hotel duschen und WLAN nutzen. Nebenan ist ein Museum vom Fischerdorf und wer ein paar Euronen übrig hat, kann ein herrschaftliches Gut von 1754 kaufen. Ist doch was oder?
Weiter zur Insel „Saaremaa“ muss man über den 1894 – 1896 gebauten 4 Kilometer langen Damm fahren. Diese Insel ist sehr groß. Hier kann man getrost zwei Wochen Ferien verbringen und hat dann immer noch nicht alles gesehen. Paulchen und ich machen eine kleine Rundtour durch die Natur. Im Wald ist der Wind nicht so stark und auf abgelegenen Pfaden hoppelt erst ein Hase vor uns her, das Rehlein springt erschrocken zurück in den Wald und der Keiler dreht wieder um. Nur die Elche verstecken sich vor uns. Die können wohl lesen? und halten sich strikt an den Warnschildern auf der Straße. Zu guter Letzt haben wir das große Glück einen Fuchs bei der Jagd zu beobachten. Er durchstreift eine Wiese, wo lauter Bodenbrüter brüten, auf der Suche nach Nahrung.
Die kleine Fähre von Triigi nach Söru auf Hiiumaa fährt im Juni drei Mal und ab Juli vier Mal am Tag. Wer die verpasst, kann in Leisi brunchen gehen und dabei kostenlos das Internet nutzen. Davon machen am Wochenende viele Estländer Gebrauch. Ach ja da gibt es noch mehr was mir an Estland sehr gefällt: Fast jedes Grundstück hat einen Volleyballplatz! In Leisi strömen die Leute am Samstag von überall her, um auf dem Dorfplatz zusammen Volleyball zu spielen! Sogar die Bushaltestelle hat einen Basketballkorb
Auf der Fähre nach Hiiumaa gibt für jeden eine kostenlose Zeitschrift mit allen Informationen. Darauf waren alle Plätze des RMK eingezeichnet. So bin ich gemütlich von West nach Ost geradelt und habe in der Nähe vom Hafen geschlafen. Viele Estländer nutzen ebenfalls die Plätze, allerdings ein bisschen komfortabler:
Paulchen betrachtet die Welt aus der Lenkertasche heraus und fragt: „Wo sind wir eigentlich?“
In Frankreich? Mh leckere Weinbergschnecken
oder im Wunderland? Wie groß werden eigentlich die Schmetterlinge bei diesen Riesenraupen?
Der Preis ist heiß: Preisfrage
Was ist den Estländern ihre Lieblingsbeschäftigung?
Na wer weiß es?
Ich hoffe, ihr habt gestern in Deutschland zur „Sommersonnenwende“ die Sonne richtig herum gewendet, dass hier auch mal was ankommt. Es sind immer noch nur einstellige Gradtemperaturen, kräftiger Wind und Regen Wenn nichts mehr geht – Schokolade im Tallinn Café hilft immer!
Am 23. / 24. Juni sind hier in Estland Feiertage. Fühlt sich an wie Weihnachten bei uns. Ab Mittag sind die Geschäfte zu und nix geht mehr. Es wird „Mittsommerfest“ gefeiert. Wie jetzt? Wo ist denn hier bitte schön Sommer? Ich habe ihn seit Riga nicht mehr gesehen Das es hier nachts ziemlich lange hell ist, habe ich schon gemerkt. Dafür geht der „Ökolärm“ bereits 2:30 Uhr los! Schlafen denn die Vögel im Baltikum überhaupt nicht?
Zu guter Letzt noch eine wichtige Info für Oliver: Ich war heute in Haapsalu im Eisenbahnmuseum und wünsche dir viel Spaß beim Durchstöbern oder/und Herunterladen der Bilder.
Bis bald mal wieder, dann aber aus Tallinn – Eure Heike