Wer näher an der Sonne ist, darf zuerst das neue Jahr begrüßen.
Archiv für den Monat: Dezember 2014
Sooo viel Sand und keene Förmsch´n
Pattex Faktor 8 – auf einer Skala von 1 – 10
Der Flug von Südkorea nach Sri Lanka verläuft ruhig und ging trotz der 10 Stunden Flug schnell vorbei bei leckerem Essen und jede Menge Filme, Musik sowie Spiele auf dem Sitzplatz Display. Der Taxi Fahrer vom Ypsylon Hotel erwartet mich mit einem Namensschild und nach drei Stunden morgendlichem Verkehrsaufkommen im Linksverkehr hatten wir es erreicht. Ich konnte mein Zimmer beziehen, endlich duschen und die Wintersachen, die bereits am Körper mit Pattex Faktor 8 klebten, in Bikini und Wickeltuch tauschen.
Wanda verschläft sogar zwei Keulen
Im ersten Moment, wenn man aus dem Flughafengebäude heraus kommt, wird man mit feucht heißer Luft empfangen. Wir alle hatten das Gefühl eine Keule off´n Dätz und sogar für zwei bis drei Sekunden keine Luft mehr zu kriegen. Wanda meinte in der Gesprächsrunde dazu: „Und ich habe sogar zwei Keulen verschlafen! Eine in Doha und eine in Colombo ;-)“
Dresdner Stollen unter Palmen
Der Strand vor dem Ypsylon Hotel ist ideal für Kinder. Durch die vorgelagerten Inseln werden die Wellen gebrochen und die See liegt glatt vor uns und lädt zum Schwimmen ein. Beruwala bietet einige Highlights und macht Lust auf Unternehmungen. Mit dem Tuk Tuk vom Hotel fahren wir jeden Tag woanders hin. So besuchen wir die Schildkröten Aufzuchtstation, fahren mit dem Boot die Lagune entlang und beobachten wilde Tiere wie Warane, Krokodile, entdecken eine Grüne Mamba im Baum, Springfrösche und eine Riesenheuschrecke oder besuchen den größten Buddha der Gegend. Heilig Abend sitzen wir auf der Liege und genießen Dresdner Stollen unter Palmen am Strand vom Indischen Ozean.
Paul´chen bekommt eine Frau
Paul´chen bekommt Heilig Abend eine heiße Frau Braut aus Dresden geliefert: „Paula“. Er ist außer sich vor Freude. Wir feiern Hochzeit und stürzen uns danach aufs leckere Weihnachtsbuffett vom Hotel. Leider gießt es wie aus Kannen. Was Steffi und mich aber nicht daran hindert, noch zu einer einheimischen Beach Party zu fahren und im Goretex Look bei singhalesischen Trommelklängen „abzuhotten“.
Sturm im Paradies
Beruwala verabschiedet sich mit einem gigantischen Sturm. Wir müssen zwangsläufig an den Tsunami von 2004 und seine Folgen denken und uns ist nicht sonderlich wohl dabei. Als es vorbei ist, ziehen wir weiter ins Landesinnere nach Kandy. Zuerst mit dem Zug nach Colombo und dann mit dem Linienbus. In Kandy beziehen wir ein Wohnhaus mit drei separaten Zimmern, Küche und großem Ess- und Wohnraum. Wir bekommen vom Hausherrn für die Kinder extra einen Weihnachtsstrauch geschmückt. Es regnet im Paradies mit bis zu fast 1000 ml pro Quadratmeter. Die nassen Sachen vom Regen trocknen nicht, selbst alles andere in den Zimmern wird feucht und fängt an zu schimmeln. Die Stimmung sinkt in den Keller. Im Haus auf dem Berg sind wir sicher. Rings herum ist Nebel, es gibt uns das Gefühl in den Wolken zu wohnen. Kandy bietet viel zum Besichtigen. Wir besuchen eine Teeplantage, eine Mönchsschule mit riesigem Buddha auf dem Berg, den Zahntempel und eine Tanzshow. Die Kolonialläden bieten begehrte Mitbringsel für die vielen Touristen zum Kaufen an. Die Rückfahrt genießen wir in einem Kleinbus. Bei unseren Stopps reiten wir auf Elefanten und besuchen das Elefantenwaisenhaus, wo wir die Baby´s mit Palmenmark füttern. Leider ist meine Kamera nicht einsatzbereit Sie ist so feucht geworden, dass alles innen beschlagen ist. Sie muss erst einmal trocknen. Wir sind zurück am Meer und beziehen unsere Zimmer im Topaz Beach Hotel. Endlich schönes Wetter. Alles kann trocknen. Direkt davor ist der riesige Strand von Negombo. Sooo viel Sand und keene Förmsch´n.
Ein Volk was beim Straße fegen chinesische Schriftzeichen übt
Jimjilbang
Also wenn ich so zurück blicke auf die zwei Monate Südkorea muss ich sagen, ich bin total begeistert von deren Saunakultur und der Idee darin schlafen zu können. Preisgünstig und sehr angenehm zugleich, beides miteinander zu verbinden. Die Frauen treffen sich auf einen Schwatz im Schwitzraum und machen es sich mit Eiskaffee, kalten Wickel um den Kopf und Wasserschüssel an den Füßen gemütlich. Ob jung oder alt, alle pflegen sich intensiv, bringen ihre Quaddeln auf die „knackigen“ Stellen und machen ihre Sport- und Dehnungsübungen. Überall gibt es verschieden temperierte Wasserbecken mit all möglichen Massagedüsen. Ebenso das Angebot, sich massieren zu lassen. Im integrierten Restaurant kann man landestypisch essen oder sich beim Friseur die Haare gleich schön machen lassen.
ein Foto liebendes Volk
Immer und überall nehmen die Südkoreaner alles mit ihrem Smartphone´s auf. Sind aber auch begeistert, wenn ich meine Bilder zeige und ermüden selbst bei 1800 Stück nicht. In Ulsan City hängt jetzt u.a. der Altai im Restaurant bei Jim Choo. Schnell habe ich ein paar meiner schönsten Foto´s entwickeln lassen und mich so bei Kim für den schönen Tag bedanken können. Ihr Schwager wollte auch unbedingt eine Visitenkarte. Ein Foto von mir mit Fahrrad und Gepäck vor der Silhouette Dresdens möchte jeder gerne haben, der mit mir intensiver ins Gespräch kommt. Einen Abend im Hostel auf Jeju wurde Leinwand und Beamer heraus geholt. Am meisten haben sich die jungen Mädchen über die Bilder vom Sexmuseum mit Paulchen amüsiert und Tränen vergossen vor Lachen. Im Hostel Iidy auf Jeju ziert der Sonnenuntergang vom Baikalsee nun die Wand. Im Jimjilbang in Incheon habe ich das Bild von Steffi und den Kindern mit dem weißen Einhorn verschenkt, weil es der jungen Frau so gut gefiel.
von Pontius zu Pilatus
Am check-in Schalter B34 werde ich gefragt, ob ich eins von den verbotenen Sachen in meinem Gepäck habe? Ich schaue auf den Zettel und denke daran, dass ich zwei Feuerzeuge im Kocherset habe und sage „ja“. Der Beamte am Schalter kippt fast um vor Entsetzen. Dann sage ich „natürlich nicht“ und füge hinzu: „Wenn sie etwas finden, nehme ich es heraus.“ Er nimmt es mit Humor und meint, es wird eh vom Zoll kontrolliert. Kurz darauf fährt mein Sack mit Inhalt aller Fahrradtaschen das Fließband entlang. Das Fahrrad soll ich am Sperrgepäckschalter abgeben und danach wieder zu ihm kommen ohne anzustellen. Der Schalter hat geschlossen mit einem Hinweisschild: Bitte nutzen sie den nächsten Schalter im Bereich D. Also schiebe ich den Gepäckwagen zum anderen Schalter. Dort werde ich abgelehnt. Ohne Verpackung wird das Fahrrad nicht transportiert. Ich sage ihm, nein, dass kann nicht sein. Davon steht nirgend etwas geschrieben. Ein junger Mann meint, ich soll mitkommen und begleitet mich zu einem anderen check-in Schalter A21. Ich bestehe darauf, dass nichts von einer Verpackung in der Internetseite der Korean Air stand und möchte einen Vorgesetzten sprechen. Die junge Dame erklärt mir, dass es so mitgenommen werden kann, aber auf eigenes Risiko. Wenn etwas zerbricht, wird keine Haftung übernommen. Da frage ich mich doch: Wie wird denn dann mit dem Gepäck umgegangen? Besser ist es zu verpacken. Der Verpackungsservice ist gleich nebenan. So reihe ich mich in die anderen Wartenden ein. Hier wird ALLES verpackt. In weniger als 5 Minuten hat mein Fahrrad ein neues Outfit. Der ganze Spaß kostet natürlich.
Ich schiebe mein Riesen Paket nochmals zum jungen Mann an den check-in Schalter A21. Jetzt werde ich endlich abgefertigt. Es wird gewogen und bekommt an allen Ecken und Kanten Aufkleber verpasst. Es ist das Übergewicht zu bezahlen. Ich reiche ihm das Geld. Nein, nicht hier, ich muss zum gegenüber liegenden Schalter und dort bezahlen und dann wieder zu ihm kommen „grrrr“. Er fragt noch, ob ich eine ETA für Sri Lanka habe. Stolz zeige ich ihm mein Touristenvisa für Sri Lanka. Keine Ahnung was er gemacht hätte, wenn ich es nicht gehabt hätte? Ich bezahle am gegenüber liegenden Schalter. Das dauert etwas, weil die junge Frau am Schalter mein Boardingticket sucht. Mit der Quittung in der Hand auf zurück zum jungen Mann. Der hat schon das Riesenpaket auf dem Wagen. Zusammen geht es wieder zum Sperrgepäckschalter. Dort werde ich samt Fahrrad in den Zollraum geschoben. Die netten Zollbeamtinnen nehmen ein Kattermesser und schlitzen damit die schöne Verpackung wieder auf. Mein Herz blutet ich kann es kaum fassen. Sie untersuchen mit einem elektronischen Suchgerät den Inhalt und kleben es mit Klebestreifen wieder zu. Warum dann soviel Aufwand? Drei Stunden hat der ganze Spaß gedauert. Ein Glück, dass ich so viel Zeit habe.